Um mit Forschung und Entwicklung zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks digitaler Technologien beizutragen, bauen die in der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) kooperierenden Fraunhofer- und Leibniz-Institute gemeinsam ein standortübergreifendes Kompetenzzentrum für eine ressourcenbewusste Informations- und Kommunikationstechnik, genannt Green ICT @ FMD, auf. Das BMBF unterstützt das am 1. August 2022 gestartete Vorhaben mit einer Fördersumme von 34 Millionen Euro im Rahmen der Initiative Green ICT, die Bestandteil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung ist.
An den Standorten Erlangen, Dresden und Berlin werden neue anwendungs- und systemorientierte Green-ICT-Hubs als Ergänzung bereits existierender Forschungsaktivitäten der FMD-Institute und als Grundlage für weitere Forschungsarbeiten eröffnet. Die Hubs bieten Projektpartnern aus Industrie und Wissenschaft die Möglichkeit, in dezidierten Testbeds Systeme und Subsysteme, Demonstratoren und Prototypen im Hinblick auf die besonderen Anforderungen an umweltgerechte Produkte zu evaluieren und ggf. optimieren zu lassen. Das Fraunhofer IISB ist an zwei der Green-ICT-Hubs mit folgenden Aktivitäten beteiligt:
Green-ICT-Hub für Sensor-Edge-Cloud-Systeme
- Weiterentwicklung und Anpassung energieeffizienter DC/DC-Spannungswandler für den Einsatz in Rechenzentren
- Weiterentwicklung, Anpassung, Implementierung und Nutzung von Sensorsystemen für die energieeffiziente Steuerung von Fertigungsprozessen
- Implementierung und Nutzung von Simulation und KI-gestützten Optimierungsverfahren zur Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz in der Halbleiterfertigung
Green-ICT-Hub für ressourcenoptimierte Elektronikproduktion
- Implementierung und Einsatz eines integrierten Energiemanagement-Systems sowie Etablierung intelligenter Betriebsstrategien für die energetische Reinrauminfrastruktur und für Prozessanlagen entlang der Herstellungskette am Beispiel eines Prozesstools aus dem Bereich der Nasschemie
- Einsatz von Verfahren der künstlichen Intelligenz zur Erhöhung der Kompaktheit durch optimale Komponentenplatzierung auf z.B. PCBs
- Optimierung in der Fertigung leistungselektronischer Packages
- Ersatz anderer Metalle durch Kupfer zur Verbesserung der Umweltbilanz bei der Herstellung und dem Recycling leistungselektronischer Verbindungsstrukturen