Technologiezentrum Halbleitermaterialien Freiberg gegründet
Freiberg/Erlangen/Freiburg, 2. Februar 2005 – Im sächsischen Freiberg ist heute das Technologiezentrum Halbleitermaterialien Freiberg (THM) als gemeinsame Einrichtung der Fraunhofer-Institute für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB), Erlangen, sowie für Solare Energiesysteme (ISE), Freiburg, gegründet worden. Das Zentrum wird eng mit der in Freiberg stark vertretenen Halbleitermaterialindustrie kooperieren und den Firmen einen unmittelbaren Zugang zu wichtiger Forschungsarbeit ermöglichen.
Die Fertigung von Halbleitermaterialien wie Silicium und Galliumarsenid als Grundlage von Mikroelektronik und Photovoltaik hat im Raum Freiberg langjährige Tradition. Bei den drei industriellen Partnern des THM, der Siltronic AG, der SolarWorld AG sowie der Freiberger Compound Materials GmbH arbeiten derzeit rund 1600 Beschäftigte. Um den steigenden Qualitäts- und Kostenanforderungen bei der Produktion dieser Materialien gerecht zu werden und so im internationalen Wettbewerb zu bestehen, ist ein hohes Maß an Forschung und Entwicklung erforderlich.
„Die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft als führende Organisation für angewandte Forschung in Deutschland sind hierfür die idealen Partner. Am IISB in Erlangen und am ISE in Freiburg sind einzigartige Kompetenzen zur Mikro- und Nanoelektronik, zu Grundmaterialien und zur Photovoltaik vorhanden. Die Präsenz vor Ort in Freiberg wird den Technologietransfer in die industrielle Produktion erheblich fördern und die Partnerschaften mit den Firmen stärken. Zusammen mit den Mutterinstituten und den Industriepartnern wird hier ein schlagkräftiges Netzwerk entstehen.“, so Prof. Heiner Ryssel, der Leiter IISB.
Vor diesem Hintergrund wurde das THM im Interesse der ortsansässigen Firmen und Einrichtungen, der Fraunhofer-Institute, der Stadt Freiberg und des Freistaats Sachsen ins Leben gerufen. Auch die TU Bergakademie Freiberg wird in die Arbeiten am THM mit eingebunden sein. Die Arbeitsgebiete des Technologiezentrums umfassen Forschung und Entwicklung zur Materialpräparation und –bearbeitung für 300mm-Silicum, Solarsilicium und III/V-Halbleiter sowie Dienstleistungen für die laufende Produktion der Industriepartner im Bereich Analytik, Charakterisierung und Test.
Die Grundfinanzierung des THM für die ersten drei Jahre setzt sich aus Mitteln der Firmen Siltronic und SolarWorld sowie der beiden Fraunhofer-Institute zusammen. Zudem kommen Fördermittel für auftragsbezogene Forschungsprojekte ebenfalls von den Firmen sowie vom Freistaat Sachsen. Dabei werden in Freiberg nur Laboreinrichtungen installiert, die unbedingt vor Ort erforderlich sind. Ansonsten wird der sächsische Ableger auf die umfangreiche Ausstattung der Mutterinstitute in Bayern und Baden-Württemberg zurückgreifen, denn Investitionen sind in diesem Arbeitsgebiet teuer. Über Möglichkeiten der Investitionsförderung durch den Freistaat Sachsen wird derzeit noch verhandelt. Ziel der Partner ist es, beginnend mit einem kleinen Anfangsteam das THM innerhalb von vier Jahren auf etwa 15 Beschäftigte auszubauen. Die Einrichtung soll nach der Startphase auch anderen industriellen Kunden zur Verfügung stehen.
„Wir von Siltronic freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum. Der Austausch von Know-How und Erfahrung, die Kooperation bei Forschungsprojekten, die den Horizont unseres Wissens und unserer Fertigkeiten bei Halbleitermaterialien erweitern - das sind wesentliche Elemente in der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft" so Dr. Wilhelm Sittenthaler, Vorstandsvorsitzender der Siltronic AG.
An der heutigen Gründungszeremonie für das THM in Freiberg nahm neben den beiden Institutsleitern Prof. Ryssel (IISB) und Prof. Luther (ISE) sowie leitenden Vertretern der Freiberger Firmen, der TU Bergakademie Freiberg und der Stadt- und Landkreisverwaltung auch die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Barbara Ludwig, teil.
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